Karin Sander

Skulptur

Ausstellung
Karin Sander, Karin Sander 1:5, gespiegelt, 2018. © the artist & VG Bild-Kunst, Bonn 2019
30.05.—20.09.2020

Das Museion nimmt mit der Eröffnung der Ausstellung von Karin Sander seine Tätigkeit wieder auf.

“Die Vorbereitungsarbeiten für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst erweisen sich immer als dynamisches Projekt, das sich mit seinem Fortschreiten auch verändert: im konkreten Fall haben wir es aber mit ganz außergewöhnlichen und unerwarteten Umständen zu tun bekommen. Dank der speziellen Arbeitsweise der Künstlerin ist es möglich, dass wir als Preview einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung anbieten können. Ich bin aber auch außerordentlich froh darüber, dass wir von Anfang an den “physischen” Besuch der Ausstellung ermöglichen können, da – das hat diese gerade hinter uns gelassene Phase gezeigt – der direkte Kontakt des Publikums mit dem Werk nicht zu ersetzen ist“ so Letizia Ragaglia, Direktorin des Museion.

Karin Sander (Bensberg, Deutschland, 1957) nimmt in ihren Ausstellungen humorvoll Bezug auf vorgefundene Situationen und thematisiert alltagskulturelle Szenarien und deren institutionellen wie historischen Kontext. Dabei greift sie in die Strukturen der Institutionen ein, verändert sie, hebt Sachverhalte hervor und lädt das Publikum zur Partizipation ein. Das offenbar Bekannte wird neu gedacht, es wird zum Ausgangspunkt eines Erkundungsprozesses.

Karin Sander, Skulptur / Sculpture / Scultura. Courtesy of the artist and Esther Schipper. Foto Tiberio Sorvillo / Lineematiche creative lab

In der Ausstellung im Museion hat Karin Sander unverwechselbare Parameter gesetzt: Die Ausstellung von Karin Sander beginnt im Foyer des Museion. Die Besucher_innen werden dort mit einer Arbeit empfangen, die sie sogleich Teil der Ausstellung werden lässt: Identities on Display besteht aus einer Reihe von Vitrinen, die als Garderobe konzipiert sind und von den Besucher_innen genutzt werden können. Karin Sander greift in die funktionelle Rolle des Gebäudes ein, indem beispielsweise die Lamellen zur Lichtsteuerung auf der Fassade neu programmiert werden. Im Zentrum des Ausstellungsraumes im 4. Obergeschoß des Museion rollt sie einen riesigen Teppich als Architekturplan aus, auf dem die Besucher_innen Maßangaben lesen, ihn betreten oder auch einfach auf ihm Platz nehmen können. Karin Sander schafft auf diese Weise Szenen, in denen die Besucher_innen Teil der Ausstellung werden. Choreografisch wird der Blick der Besucher_Innen entlang einiger früherer Werke der Künstlerin durch die sich öffnenden und schließenden Lamellen nach draußen geführt, auf die sensationelle, facettierte Landschaft. Und genau diese Landschaft wird wiederum aus Google Earth Daten als 3D gedrucktes Modell im Innenraum des Museums gezeigt.

“Karin Sanders Projekt stimmt vollkommen mit der Linie überein, auf der sich Museion mit seinen zahlreichen Ausstellungen zur zeitgenössischen Skulptur seit Jahren bewegt. Der Titel “Skulptur”, den die Künstlerin für die Ausstellung gewählt hat, besteht aus einem Terminus, der im Kontext ihres Werkes inadäquat erscheint, da er kunsthistorisch betrachtet stark männlich konnotiert ist. Sander bezieht sich mit feiner Ironie und weiblicher malizia auf den historischen ‚paragone delle arti‘ (also die männliche Vorstellung einer Rangordnung der Künste),“ so Letizia Ragaglia, Direktorin des Museion.

Interaktive Tour durch die Ausstellung: https://bit.ly/36wl5tE
In Zusammenarbeit mit Adi Grüninger und Adam Kiryk
3D-Forschungslabor Architektur und Kunst, Prof. Karin Sander, ETH Zürich

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Karin Sander

Skulptur

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Kuratorin: Letizia Ragaglia

Unterstützt von
ifa - institut für auslandsbeziehungen

Die Stiftung MUSEION. Museum für modern und zeitgenössische Kunst sucht ein*e Mitarbeiter*in für die Aufsicht mit Vermittlungsaufgaben

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