Desiring the Real. Junge Kunst aus Österreich

Ausstellung
Leopold Kessler, Forchetta delle Dolomiti
09.08.—22.09.2013

Was macht eine sechs Meter hohe Gabel auf dem Schlern? Nudeln und Tomatensoße als Symbole der Konsumgesellschaft und des Massentourismus – installiert und inszeniert von Leopold Kessler.

Das im Project Room des Museion gezeigte Video trägt den vielsagenden Titel „Forchetta delle Dolomiti” („Dolomiten-Gabel“) und erzählt vom aufwändigen Transport und von der Montage einer überdimensionierten „Spaghettigabel” auf dem Schlern. Diese Intervention erinnert an die großen Skulpturen der Pop-Art, mit denen monumentalisierte Ikonen der Konsumgesellschaft ironisch in den öffentlichen Raum gestellt wurden, wie etwa Claes Oldenburgs berühmte Eistüten, Billardkugeln, Lippenstifte, Sicherheitsnadeln oder Federbälle.

Auch Kesslers „Dolomiten-Gabel“ zitiert ein Symbol des Massenkonsums – Nudeln mit Tomatensoße eben, die hier in einer Berglandschaft stehen, die zu einem Sinnbild für eine boomende Tourismuswirtschaft geworden ist. Diese Arbeit ist zudem eine ironische Anspielung auf die Schwierigkeiten beim Drehen „widerspenstiger” Spaghetti und zugleich ein hintergründig-spöttisches Sinnbild des „Sieges” der Zivilisation über die Natur. Im Project Room wird neben dem Video auch die sechs Meter hohe Gabel ausgestellt. Dieses „Monument” scheint augenzwinkernd auf die Tische des Café Museion zu verweisen und setzt damit ein vergnügliches Verwechslungsspiel zwischen Bistro-Werbung und Gegenwartskunst, sowie zwischen öffentlichem und privatem Raum in Gang.

Desiring the Real. Junge Kunst aus Österreich

Ausstellung

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