Pawel Althamer

Polyethylene

Ausstellung
25.05.—26.08.2012

In den Räumen des Museion waren etwa 70 Skulpturen von Pawel Althamer zu sehen. Die Figuren mit menschlichen Antlitz sind anlässlich der Ausstellung Almech in der Deutschen Guggenheim in Berlin entstanden.

Dort wurde der Ausstellungsraum zu einer Zweigstelle der vom Vater des Künstlers geführten Firma Almech. Der Familienbetrieb in einem Vorort von Warschau stellt Plastikgefäße her, wobei auch die Maschinen zu deren Herstellung von Almech produziert wurden. Die Angestellten der Deutschen Guggenheim, Persönlichkeiten aus der Kunstwelt und – vor allem – Ausstellungsbesucher konnten sich an diesem kollektiven Projekt beteiligen.

Mitarbeiter von Pawel Althamer aus Polen stellten in Berlin zunächst Gipsabdrücke von den Gesichtern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer her, die wiederum auf Metallgestelle montiert wurden. Anschließend wurden die Formen der Skulpturen durch den Gebrauch des Plastiks modelliert, das die Metallgestelle wie „weißes synthetisches Fleisch” umgibt. Das Ergebnis dieses öffentlich zugänglichen Produktionsprozesses ist eine Gruppe schneeweißer Skulpturen, die mal Zombies zu sein scheinen, mal Kreaturen einer unbekannten Zivilisation. `

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Zeitgleich mit der Ausstellung im Museion fand in der Sammlung Goetz in München eine weitere Einzelausstellung mit Arbeiten von Pawel Althamer statt (29.05. – 06.10.2012). Die Performances „Common Task, Bozen/Bolzano - Munich“ verbanden beide Ausstellungen. Das Aufbrechen institutioneller Grenzen und deren Aufweichung ist schließlich ein wichtiges Element der Arbeit dieses Künstlers.

Mit Bewohnern der Warschauer Plattenbausiedlung Bródno und Freunden hatte Pawel Althamer Expeditionen in für die Teilnehmer unbekanntes Terrain unternommen.In goldene Raumanzüge gekleidet charterten sie ein mit Goldfarbe lackiertes Flugzeug und reisten nach Mali, Brasilia, Oxford und Brüssel. Anlässlich der Ausstellung im Museion fuhr ein „goldener” Bus diese Gruppe aus Polen, wie eine religiöse oder karnevaleske Prozession, nach Südtirol und anschließend nach München.

Die Performance und das Skulpturenprojekt liefern das Material für den ersten diesem Künstler gewidmeten Katalog, der von einer italienischen Kunstinstitution herausgegeben wird.

“Common Task, Bolzano (2012)” 
Kurator, Andrea Viliani

Das Museion bedankt sich bei Mauro De Iorio und der Fondazione Giuliani für die Unterstützung bei der Herstellung des Ausstellungskatalogs.

Pawel Althamer

Polyethylene

Ausstellung

Kuratorin: Letizia Ragaglia

Fiorucci Art Trust

Die Stiftung MUSEION. Museum für modern und zeitgenössische Kunst sucht ein*e Mitarbeiter*in für die Aufsicht mit Vermittlungsaufgaben

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