Luca Vitone
 

Monocromo Variationen

Ausstellung
Luca Vitone, Monocromo Variationen. Foto: Othmar Seehauser
07.07.—16.09.2012

Museion Passage

Luca Vitone zeigte im Museion sein special project „Monocromo Variationen”. Die Wahl der Museion Passage – der „überdachten Piazza“ des Museion – als Ausstellungsort war kein Zufall.

Luca Vitone setzte sich in seinen Arbeiten intensiv mit Räumen auseinander – in diesem Fall auch mit dem „offenen“ Raum im Erdgeschoss des Museion. Unter den ausgestellten Werken befand sich eine neue Arbeit: der 16mm-Film „Rogo“, der in der Bozner Müllverbrennungsanlage gedreht worden ist. „Monocromo Variationen“ warf einen Blick auf das Oeuvre dieses Künstlers aus Genua, der sich seit den achtziger Jahren mit monochromer Malerei auseinandersetzt. In der Museion Passage wurden 18 Arbeiten von Luca Vitone gezeigt, darunter auch das 2007 entstandene großformatige Bild „Le ceneri di Milano“ aus der Sammlung des Museion.

Dieser Künstler nutzt die Einfarbigkeit, um sich einem spezifischen Ort mit den Mitteln der Kunst anzunähern. In einer subtilen aber unmissverständlichen Art und Weise entzieht Luca Vitone seine monochrome Malerei jedweder universellen, beziehungsfremden und ortsungebundenen Wertigkeit und Bedeutung. Ein Ort „portraitiert sich selbst“ wenn dort aufgefundene Staub- und Aschereste wie Farben auf die Bildfläche aufgetragen werden – diese Grundidee steht hinter der Serie Ceneri di Milano (Aschepartikel aus einer Mailänder Müllverbrennungsanlage, die auf Aluminiumplatten „konserviert“ wurden) und den Arbeiten „Io Roma“ (2005), „Ich, Rosa-Luxemburg-Platz“ (2008) oder „Finestre“ (mit Staub gemalte Aquarelle auf Papier).

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In seiner im Jahr 2000 entstandene Papierarbeit „Senza Titolo“ (Zafferano) setzt Luca Vitone die „monochrome“ Gewürzpflanze Safran als Farbersatz ein, in der achtteiligen Aquarell-Serie „Viva!“ sind es acht unterschiedliche Rotweinsorten. Viele der von Luca Vitone benutzten Materialien sind zwar vergänglich und im Alltag kaum wahrnehmbar – aber trotzdem sehr ausdrucksstark. So sind die Elemente Staub und Asche eng mit dem Klima und der Luftqualität eines Ortes verknüpft, Safran und Wein stehen – als verderbliche Lebensmittel – ebenfalls für ganz bestimmte Anbauregionen und Kulturräume.

Die jüngste in Bozen ausgestellte monochrome Arbeit ist ebenfalls unbeständig und vergänglich. Der 16mm-Film „Rogo“, der das Feuer im Bozner Müllverbrennungsofens zeigt, ist auch eine schnelle Abfolge monochromer Bilder. Dieses Filmprojekt lehnt sich an die „Ceneri di Milano“ an und setzt damit die Auseinandersetzung dieses Künstlers mit der Monochromie weiter fort – auch hier wachsen einfarbige und Metamorphosen unterworfene Bilder zu einem verdichteten Stadtportrait zusammen.

Luca Vitone
 

Monocromo Variationen

Ausstellung

Ort: Museion Passage

Kuratorin: Letizia Ragaglia

Die Stiftung MUSEION. Museum für modern und zeitgenössische Kunst sucht ein*e Mitarbeiter*in für die Aufsicht mit Vermittlungsaufgaben

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