-2 + 3

„-2+3…“: Dieser Ausstellungstitel erinnerte an eine Rechenoperation und (i)war doch nichts anderes als die Synthese einer komplexen logistischen Herausforderung; der Verlagerung von Arbeiten aus den Depots im zweiten Untergeschoss (-2) in die Ausstellungsräume im dritten Stock. Verantwortlich für diese Aktion waren die Künstler Stefano Arienti und Massimo Bartolini, die das Museion eingeladen hatte, sich mit der eigenen Sammlung und der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen.


Zahlreiche Werke aus der Sammlung waren im Ausstellungsbereich zu sehen, ganz so wie sie in den Depots eingelagert wurden, ohne dass diese dabei allerdings ihre Funktion als aktive Teile einer musealen Sammlung verlieren. Der Besucher wurde damit zum direkten Zeugen der aufwändigen Verwaltung, Archivierung und Konservierung einer wertvollen und umfangreichen Museumssammlung.

“-2+3..“ war aber auch eine einmalige Gelegenheit, sich vertiefend mit thematischen Schwerpunkten der Sammlung, mit Werken wichtiger Künstler und mit der Geschichte des Hauses zu befassen. Die gezeigten Arbeiten gehörten künstlerischen Strömungen an, die Teil der Sammlung sind, von der informellen Kunst zu den Vertretern der Gruppe Zero, von der Pop-Art zur Arte Povera, von kinetischer Kunst zur Konzeptkunst und den Arbeiten des Archivio di Nuova Scrittura aus der Privatsammlung von Paolo Della Grazia, die im Museion lagert. Die Einladung an die beiden Künstler stützte sich auf Überlegungen über Rolle und Aufgaben eines Museums. „Mouseion” – das Wort, von dem sich der Name des Hauses in Bozen herleitet – bezeichnet einen Ort der Musen, der Künste, der intellektuellen Auseinandersetzung.