Eine Lehrwerkstatt für Restauratorinnen und Restauratoren im Museion: Die Studentinnen und Studenten der Scuola di Alta Formazione mit Sitz in Matera und Rom kehren nach Bozen zurück

News
07.09.2020

Praxisnahes Arbeiten in einem Museum und die Auseinandersetzung mit dessen Zeitvorgaben und Arbeitsabläufen – das bietet das Museion im September einer Gruppe von Studentinnen und Studenten der Scuola di Alta Formazione aus Matera und Rom, die dem Istituto Centrale per il Restauro (ICR) des Ministeriums für Kultur und Denkmalschutz unterstellt ist.

Mit Unterrichtseinheiten in Lehrwerkstätten zu Kunst im öffentlichen Besitz oder öffentlich relevanten Kunstwerken, mit theoretischem Unterricht und Werkstätten vor Ort bildet diese Ausbildungseinrichtung Restauratorinnen und Restauratoren aus. Dank einer zwei Jahre umfassenden Konvention, die 2021 ausläuft, beherbergt das Museion eine didaktische Lehrwerkstatt: Die von ihren Dozenten betreuten Studentinnen und Studenten werden den Konservierungsgrad von Werken aus der Sammlung Museion überprüfen und – wenn es notwendig sein sollte – Restaurierungsarbeiten ausführen. Zudem arbeiten sie bei der Erstellung von „condition reports“ zu Kunstwerken im Rahmen des Aufbaus der neuen Ausstellung „WALKING. Movements North of Bolzano – Die Sammlung von Erling Kagge“ sowie beim Abbau der Ausstellung der deutschen Künstlerin Karin Sander mit (bis zum 20.09.2020).

Im Rahmen dieser Kooperation haben Interessierte die Möglichkeit mit den Studentinnen und Studenten bei zwei Terminen der Reihe „ABC der Kunst“ am 24. September und am 1. Oktober – jeweils an einem Donnerstag also – ins Gespräch zu kommen. Im Dialog mit den Studentinnen und Studenten spricht Andreas Hapkemeyer über die Meisterschaft in der Kunst. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird dieses Kriterium, das mit der Beherrschung einer bestimmten Technik verknüpft ist, in Frage gestellt. Der technische Aspekt im klassischen Sinn rückt im Verhältnis zum künstlerischen Konzept in den Hintergrund. Während die Tätigkeit des Künstlers bis zu diesem Zeitpunkt eng an das Handwerk und die Fähigkeit, Wirklichkeit realitätsgetreu abzubilden verknüpft war, brechen die Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts mit dieser Tradition – die kubistischen, dadaistischen oder futuristischen Collagen oder Duchamps Ready-Mades liefern dafür konkrete Beispiele. Aber auch diese Arbeiten sind der Vergänglichkeit des Materials ausgesetzt und daher auf Interventionen durch Restauratoren angewiesen, was die Aufmerksamkeit wiederum auf Technik und Material lenkt.

Termine mit dem „ABC” der Kunst:
Donnerstag, 24. September 18 Uhr (in deutscher Sprache)
Donnerstag, 1. Oktober 18 Uhr (in italienischer Sprache)
Der Eintritt zu diesen Sonderveranstaltungen der Reihe „ABC der Kunst“ ist frei, eine Voranmeldung ist allerdings verpflichtend (E-Mail: visitorservices@museion.it) / Telefon: 0471223413)

Dieses Projekt wird im Museion von der Abteilung Organisation Sammlung/Archiv betreut.

 

Die Stiftung MUSEION. Museum für modern und zeitgenössische Kunst sucht ein*e Mitarbeiter*in für die Aufsicht mit Vermittlungsaufgaben

Mehr lesen