Museion gewinnt den PAC – Plan für zeitgenössische Kunst des Kulturministeriums 

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Nicola L., Same Skin for Everybody (1975). Photo: Pawel Kasper Wysocki. Courtesy Alison Jacques Gallery.
01.08.2024

Museion wird das Werk Same Skin for Everybody (1975) der Künstlerin Nicola L. erwerben. Möglich wird dies dank einer Förderzusage des vom Kulturministerium aufgelegten PAC – Plan für zeitgenössische Kunst. Die Initiative unterstützt Ankaufsvorhaben von Arbeiten, die in den letzten 70 Jahren entstanden sind, mit dem Ziel einer Erweiterung öffentlicher Sammlungen.

Es handelt sich um die vierte Ausgabe des Programms, das von der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des Kulturministeriums betrieben wird. Jedes Jahr wählt diese (anhand einer öffentlichen Ausschreibung) Vorhaben zum Erwerb, zur Produktion und zur Aufwertung von Werken der Gegenwartskunst aus und fördert sie, um öffentliche Sammlungen zur zeitgenössischen Kunst weiter auszubauen. Unter den 40 für den PAC 2024 zugelassenen Projekten, die mit einer Gesamtsumme von 3,5 Millionen Euro bedacht werden, befindet sich auch das Ankaufsvorhaben des Museion.

Nicola L., Same Skin for Everybody (1975). Photo: Pawel Kasper Wysocki. Courtesy Alison Jacques Gallery.

Das zu erwerbende Werk Same Skin for Everybody ist dem künstlerischen Schaffen Nicola L.s der 1960er-Jahre zuzurechnen, als die Künstlerin die Gestaltung ihrer „Pénétrables“ aufnahm: einer Serie von Canvasstoffen, in die das Publikum regelrecht eintauchen konnte, indem es sich mit dem eigenen Körper in sie einbrachte; im Laufe der Jahre entwickelten sich die Canvasstoffe weiter zu Spruchbändern mit politischen Slogans.

Während der Demonstrationen im Mai 1968 ging auch Nicola L. auf die Straße und schuf eine Reihe von „penetrablen“ Protestspruchbändern, so etwa die Arbeit Same Skin For Everybody, die Platz für elf Personen bietet.

Nicola L., Same Skin for Everybody (1975). Photo: Pawel Kasper Wysocki. Courtesy Alison Jacques Gallery.

Nicola L.

Nicola L. (1932 Mazagan, Marokko – Los Angeles 2018) entwickelte eine multidisziplinäre Praxis, die Kunst, Design, Film und Performance miteinander vereint und Themen wie die Objektivierung von Frauen oder Kunst als eine Form des sozialen Aktivismus erkundet. In den 1960er-Jahren stand die Künstlerin zunächst der Pop-Art nahe. Anschließend wurde sie von dem argentinischen Künstler Alberto Greco beeinflusst und wandte sich nach der Begegnung mit dessen Werk der Bildhauerei zu.

In den 1970er-Jahren begann Nicola L. mit der Produktion von Dokumentarfilmen wie Bad Brains (1980) und Eva Forest (1979). Die Künstlerin konzipierte auch mehrere Performances, darunter die erstmals 2002 in Kuba gezeigte Arbeit The Blue Cape und das Werk Red Coat, das zuletzt 2015 in London anlässlich der Ausstellung The World goes Pop in der Tate Modern zu sehen war.

Darüber hinaus waren ihre Arbeiten in Ausstellungen wie Future Bodies from a Recent Past, Museum Brandhorst, München (2022), Museum in Motion, Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen (M HKA) (2022), und Elles, Centre Pompidou, Paris (2009), vertreten.