Edizioni Francesco Conz

Der 2010 verstorbene Conz hatte dem Museion im Laufe der Jahre mehrere von ihm herausgegebene Werke geschenkt, die seine Leidenschaft für die Kunst und die Hingabe, mit der er ihr seit den 1960er Jahren diente, erahnen lassen. Konkrete und visuelle Poesie, Fluxus und Wiener Aktionismus: die Sammlung Francesco Conz ist international angelegt, vor allem aber zeigt sie die Aufhebung der Unterscheidung zwischen Kunst und Leben, eine Haltung, die vor allem von den Fluxus-Künstler_innen vertreten wurde. Die fünf ausgestellten Leinwände sind Beispiele der von Conz produzierten Editionen. Dieser beschränkte sich nicht nur auf das Sammeln, sondern lud von ihm bewunderte und geliebte Künstler_innen zu sich ein, um mit ihnen gemeinsam Werke oder Bücher zu produzieren. Die hier gezeigten Leinwände stammen von amerikanischen und englischen Künstler_innen aus dem Fluxus-Umfeld: Philip Corner, John Giorno, Robert Lax, Ann Noël und Emmet Williams. Für Fluxus-Künstler_innen waren das Experiment und der Einsatz verschiedener – sonorer, visueller, theatralischer und literarischer ̶ Ausdrucksformen bezeichnend: hierin bestand in den 1960er Jahren ihr neuer Beitrag.

Francesco Conz’ Geschichte trifft in Bozen auf die eines anderen wichtigen Sammlers, Paolo Della Grazia, der sich in jenen Jahren in Mailand auf ein vergleichbares Abenteuer einließ: das Archivio di Nuova Scrittura. Dieser Sammlung ist die Ausstellung Intermedia. Archivio di Nuova Scrittura gewidmet, die im Museion vom 22. November 2019 bis zum 7. Juni 2020 läuft.