Educational Complex Onwards 1995-2008

In der Kunstszene gilt Kelley heute als „Mythos“, so wie Andy Warhol in den 60er und 70er Jahren. Anders als Warhol gab dieser Künstler präzise Hinweise über den Schaffensprozess und die Entstehung seiner Arbeiten – auch in Educational Complex Onwards 1995 – 2008. Im Zentrum der Ausstellung stand die Arbeit Educational Complex aus dem Jahr 1995, ein Modell aus allen Schulgebäuden, die der Künstler im Verlauf seiner Ausbildung besuchte. Leerräume stehen dabei für jene Lern-Orte, an die sich der Künstler nicht mehr erinnert. Für Kelley leitete dieses Werk eine neue Phase ein, in der Autobiographie und Erinnerung bevorzugte Instrumente jener Dekonstruktion von Strukturen und Systemen wurden, die in Kelleys Arbeiten in den späten 70er Jahren einsetzten.

Die Ausstellung zeigte Installationen, Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Archive aus den Jahren 1995 bis 2008, die für diese Entwicklung stehen. Damit wurden diese Arbeiten entweder erstmals in einem gemeinsamen Kontext ausgestellt oder, wie die Installation Hobart II aus dem Jahr 2007, zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Ein bedeutender Kunstevent: So zeigte Educational Complex Onwards 1995 – 2008 Werk und Arbeitsweise Mike Kelley aus einer neuen Perspektive und trug damit wesentlich zum Verständnis von dessen Oeuvre bei.