AMONG THE INVISIBLE JOINS
Werke aus der Sammlung Enea Righi

Ausstellung
28.09.2024—02.03.2025

Pressekonferenz: 26.09.2024 um 12:15 Uhr
Eröffnung: 27.09.2024 um 18:30 Uhr
Passage, 2., 3. und 4. Obergeschoss + Kleines Museion – Cubo Garutti

Kuratiert von Bart van der Heide, Frida Carazzato, Brita Köhler und Leonie Radine in Zusammenarbeit mit dem Sammler Lorenzo Paini

Unter dem Titel AMONG THE INVISIBLE JOINS zeigt das Museion über 150 Werke von mehr als 80 Künstler*innen aus einer der visionärsten und bedeutendsten Privatsammlungen internationaler Gegenwartskunst in Italien: der Sammlung Enea Righi. Dank eines langjährigen vertrauensvollen Austauschs prägt ihr Fokus auf transdisziplinäre, poetische und gesellschaftspolitische künstlerische Praktiken seit Jahrzehnten die Forschung des Museions.

Die Ausstellung präsentiert eine große Bandbreite an Kunstwerken, Architekturentwürfen und Künstler*innenbüchern renommierter internationaler Positionen wie von Massimo Bartolini, Alighiero Boetti, Anna Boghiguian, Trisha Donnelly, Theaster Gates, Nan Goldin, Marisa Merz, Walid Raad, Sturtevant, Superstudio, Franz Erhard Walther, Lawrence Weiner, Akram Zaatari und vielen weiteren. Die Besonderheit dieser Werkschau, die sich über das gesamte Gebäude erstreckt, zeigt sich zudem in der ersten Museumspräsentation jüngster Neuerwerbungen der Sammlung, darunter Werke von Sonia Boyce, Roni Horn und Ser Serpas.

Im Mittelpunkt der Sammlung Enea Righi steht der Mensch mit all seinen verborgenen Wahrheiten und Gefühlen, seiner Intimität und seinen Beziehungen zu anderen sowie in seiner Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Der Titel AMONG THE INVISIBLE JOINS (Zwischen den unsichtbaren Fugen) ist den Schriften von Virginia Woolf entnommen, in denen sich das menschliche Leben als ein Zeugnis seiner Fluidität entfaltet, voller Potenzial und Ungewissheit. Woolfs Figuren schweben zart zwischen Anwesenheit und drohender Abwesenheit. Meist ringen sie mit der Erinnerung an Ereignisse und Konflikte, die sich einem vollständigen Verständnis entziehen. So verweist der Titel auf verschiedene Schwellen zwischen dem Erinnern und dem Vergessen sowie auf wiederkehrende Akte des Öffnens und Schließens von Türen im Prozess menschlichen Werdens. Die Ausstellung spürt den intimen Verbindungen zwischen dem Leben selbst und den von uns erzählten Geschichten nach – zwischen dem, was war, und dem, was physisch wahrnehmbar verbleibt. Vor allem aber unterstreicht sie das Verständnis der Sammler für die transformative Kraft der Kunst, in der sich die Wandelbarkeit des Lebens offenbart.

Die für die Ausstellung ausgewählten Werke regen dazu an, über transitorische Räume der heutigen Existenz nachzudenken, in denen sich gesellschaftspolitische Spannungen mit künstlerischem Ausdruck verflechten. So begreifen etwa Lisetta Carmi, Nan Goldin und Zoe Leonard in ihrer künstlerischen und teilweise auch aktivistischen Arbeit Identität als etwas Fließendes und Körper als offene Systeme in stetem Austausch mit der Umgebung. Die Werke von Giulia Cenci, Jef Geys, Roman Ondak, Tarik Kiswanson und Bronwyn Katz stehen beispielhaft für die Wiederkehr von Türen und Fenstern als wirkmächtige Motive der Ausstellung, die den menschlichen Körper rahmen und zugleich Übergänge und Schwellenräume markieren. Objekte des täglichen Gebrauchs oder aus der urbanen Architektur im öffentlichen Raum – wie sie etwa in den Skulpturen von Alex Ayed oder Michael E. Smith und der Installation von Massimo Bartolini zu finden sind – werden in neue Zusammenhänge überführt, um ihre Geschichten zu erzählen und unerwartete Verbindungen zwischen Geografien und Erinnerungen zu knüpfen.

Die Ausstellung wird vom Museion-Direktor Bart van der Heide sowie Frida Carazzato, Brita Köhler und Leonie Radine in Zusammenarbeit mit dem Sammler Lorenzo Paini kuratiert und stellt einen bedeutenden Teil der Sammlung Enea Righi vor. Diese hat im Laufe der Jahre nicht nur die künstlerische Entwicklung wichtiger konzeptueller Positionen verfolgt, sondern auch jüngere Generationen von Künstler*innen unterstützt und gefördert. Ein weiteres prägendes Merkmal der Sammlung ist ihre Affinität für Werke von institutionellem Format.

Die architektonische Gestaltung des Trienter Kollektivs Campomarzio regt Besucher*innen dazu an, in intime Beziehung zu den Werken zu treten und sich auf eine sinneserweiternde Reise an den Schwellen zwischen Innen und Außen, dem Selbst und dem Anderen sowie gelebter Erfahrungen und ihrer Repräsentation zu begeben.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein von der Sammlung Enea Righi und dem Museion veröffentlichter sowie von Lorenzo Paini und Bart van der Heide herausgegebener Katalog.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein von der Sammlung Enea Righi und dem Museion veröffentlichter sowie von Lorenzo Paini und Bart van der Heide herausgegebener Katalog.

Beteiligte Künstler*innen:

Lawrence Abu Hamdan (1985); Alex Ayed (1989); Nairy Baghramian (1971); Noah Barker (1991); Yto Barrada (1971); Robert Barry (1936); Massimo Bartolini (1962); Lothar Baumgarten (1944 – 2018); Neil Beloufa (1985); Riccardo Benassi (1982); Alighiero Boetti (1940 – 1994); Anna Boghiguian (1946); Sonia Boyce (1962); Stanley Brouwn (1935 – 2017); Daniel Buren (1938); Tom Burr (1963); Lisetta Carmi (1924 – 2022); Giulia Cenci (1988); June Crespo (1982); Michael Dean (1977); Berlinde De Bruyckere (1964); Gino De Dominicis (1947 – 1998); Jason Dodge (1969); Trisha Donnelly (1974); Hans-Peter Feldmann (1941 – 2023); Ryan Gander (1976); Dora García (1965); Theaster Gates (1973); Jef Geys (1934 – 2018); Luigi Ghirri (1943 – 1992); Nan Goldin (1953); Adam Gordon (1986); Dan Graham (1942 – 2022); Shilpa Gupta (1976); Hans Haacke (1936); Sidsel Meineche Hansen (1981); Florence Henri (1893 – 1982); Thomas Hirschhorn (1957); Roni Horn (1955); David Horvitz (1982); Dorothy Iannone (1933 – 2022); Yu Ji (1985); Bronwyn Katz (1993); On Kawara (1932 – 2014); Atiéna R. Kilfa (1990); Tarik Kiswanson (1986); Joseph Kosuth (1945); Louise Lawler (1947); Jochen Lempert (1958); Zoe Leonard (1961); Ana Lupaş (1940); Eric N. Mack (1987); Anna Maria Maiolino (1942); Enzo Mari (1932 – 2020); Robert Mapplethorpe (1946 – 1989); Gordon Matta-Clark (1943 – 1978); Ana Mendieta (1948 – 1985); Marisa Merz (1926 – 2019); Giorgio Morandi (1890 – 1964); Deimantas Narkevičius (1964); Shahryar Nashat (1975); Henrik Olesen (1967); Roman Ondak (1966); Philippe Parreno (1964); Walid Raad (1967); Martha Rosler (1943); Tomás Saraceno (1973); Ser Serpas (1995); Michael E. Smith (1977); Ettore Spalletti (1940 – 2019); Cally Spooner (1983); Sturtevant (1924 – 2014); Superstudio (1966 – 1986); Pascale Marthine Tayou (1967); Francisco Tropa (1968); Cy Twombly (1928 – 2011); Francesco Vezzoli (1971); Franz Erhard Walther (1939); Clemens Von Wedemeyer (1974); Lawrence Weiner (1942 – 2021); Dominique White (1993); Akram Zaatari (1966)

Begleitprogramm

27.09.2024 um 18:30 Uhr, Museion

Offizielle Eröffnung der Ausstellung und der BAW – Bolzano Art Week (27.09.2024 – 06.10.2024). Zu diesem Anlass werden die Performances Halbkreis III (1975) von Franz Erhard Walther und Damning Evidence Illicit Behavior Seemingly Insurmountable Great Sadness Terminated in Any Manner (2014) von Cally Spooner in Begleitung einer Opernsängerin aufgeführt

27.09.2024 von 20 Uhr bis Mitternacht

OCCUPY Museion: Through the Vault mit Liveact von Angel Anger, Liveperformance von Rat Section und B2B DJ-Set von Low Jack & Still
 

04.10.2024 von 16 Uhr bis Mitternacht, Museion

Die Lange Nacht der Bozner Museen; Workshops für Familien, Führungen, Art Speaking und Live-Konzert von Enrico Malatesta spielend Eliane Radigue - Occam Océan - Occam XXVI

12.10.2024, Museion

Anlässlich des AMACI-Tages Zwanzigster AMACI-Tag der zeitgenössischen Kunst: Open Day mit multisensorischen Führungen

22.10.2024 von 15 bis 17 Uhr, Museion

Erzähltreff, entschleunigte Gespräche zu Themen der Ausstellung

14.11.-12.12.2024

JOINING PATTERNS: Make a stitch and leave a mark, Museion Atelierhaus. Nähworkshops mit einem Begleitprogramm zur Unterstützung der psychiatrischen Einrichtung Casa Basaglia in Meran. In Zusammenarbeit mit Patternhouse.org, kuratiert von Brita Köhler und Martina Drechsel. Reservierung erforderlich: Eventbrite Museion oder 0471 223435/13

21.11.2024, Museion

Im Kontext/Nel Contesto/In Context. Eine Gesprächsrunde mit Gästen, deren Erzählungen die ausgestellten Kunstthemen über einen lokalen Exkurs interdisziplinär erweitern.

12.12.2024 ab 17 Uhr, Museion Atelierhaus

Atelierhaus Museion. Abschlussveranstaltung JOINING PATTERNS: Make a stitch and leave a mark, öffentliche Präsentation des Projekts und Verkauf von Gegenständen, die zur Unterstützung von Casa Basaglia hergestellt wurden

16.01.25 um 19 Uhr, Museion

Führung in italienischer Sprache mit dem Sammler Enea Righi und einem Schwerpunkt auf der Buchsammlung der Künstler

06.02.2025, Museion

Vorführung von Museion zwei Filme im Rahmen der Ausstellung

13.02.25 von 17 bis 19, Museion

Museion Ink, kreativer Schreibtreff im Rahmen mit der Ausstellung

18.02.25 von 15 bis 17 Uhr, Museion

Erzähltreff, entschleunigte Gespräche zu Themen der Ausstellung

20.02.2025 um 19 Uhr, Museion

Führung in deutscher Sprache mit der kuratorischen Gruppe

AMONG THE INVISIBLE JOINS
Werke aus der Sammlung Enea Righi

Ausstellung

Kuratiert von Bart van der Heide, Frida Carazzato, Brita Köhler und Leonie Radine in Zusammenarbeit mit dem Sammler Lorenzo Paini

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BAW 2024
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