Ingrid Hora
The Great Leap Forward, 2011
Cubo Garutti
Die Skulptur von Ingrid Hora (1976, Bozen) ist mit The Great Leap Forward (Der große Sprung nach vorne) betitelt und bezieht sich auf die gleichnamige, von Mao Zedong in den Jahren 1958-1962 durchgeführte Wirtschafts- und Sozialreform.
Das Werk besteht aus einer Reihe von Gehhilfen, die miteinander verbunden sind und von mehreren Personen gleichzeitig zu verwenden wären. Das Werk bezieht sich auf den Abstand zwischen der Generation, die nach den 1980er Jahren geboren ist, und derjenigen, die diese Reformen erlebt hat und die sich jetzt als zu alt erfährt, um ihren Platz in einer radikal veränderten Welt zu finden.
Indem die Künstlerin die Gehhilfe leicht verändert, setzt sie unsere Vorstellungen von Fortschritt, Abhängigkeit, Kollektivität und Einsamkeit mit Geschichte, Ideologie und Wirtschaft in Beziehung. Wie auch oft in ihren anderen Arbeiten modifiziert Hora hier ein Alltagsobjekt, um die Aufmerksamkeit auf den revolutionären oder aber widerständigen Aspekt eines Zeichens mit gesellschaftlicher Dimension zu lenken.
Das europäische Projekt “Art Works! European Culture of Resistance and Liberation”, an dem sich Museion beteiligt, wurde anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang wird im Kleinen Museion – Cubo Garutti eine Reihe von Werken gezeigt, die zeitgenössische Kunstpraktiken des Widerstands präsentieren oder reflektieren. Die Auswahl der Werke traf die vom Museion eingeladene Künstlerin Alessandra Ferrini zusammen mit Jugendlichen aus der Region, die sich mit dem Thema des Projekts auseinandergesetzt hatten.
Ingrid Hora
The Great Leap Forward, 2011
AusstellungOrt: Cubo Garutti
Kuratorin: Frida Carazzato
Curator’s Tour - Poetry in the box. Eine Hommage an die Geschichte des Mercato del sale und Ugo Carrega
